Erhaltung und Schutz

Walfang

Walfang Moby Dick

Das Interesse am Schutz von Waltieren hat während der letzten Jahrzehnte stark zugenommen. Ernsthafte Versuche, die grossen Wale zu schützen, gibt es seit 1931. Damals wurde der Grönlandwal per Gesetz unter Schutz gestellt. Weitere Bestimmungen, z.B. für Buckelwale und den Blauwal folgten 1966, für Pottwale 1984. Dennoch wird der Walfang fortgesetzt.

 

Auch die Gründung der Internationalen Walfangkommission (IWC) 1946 verbesserte die Situation kaum, da sie während der ersten 30 Jahre die Walfangindustrie zur Jagd eher ermutigte. Zuletzt wurden 1986 als so genanntes Moratorium die Quoten für kommerziellen Walfang für alle Walarten und Jagdgebiete auf Null gesetzt. Das Moratorium sollte zunächst bis 1990 gelten, wurde aber verlängert und gilt noch heute. Bei der 59. Jahrestagung der IWC in Anchorage am 31. Mai 2007 wurde ein Beschluss, der das Moratorium aufgehoben hätte, mit 4:37 Stimmen abgelehnt; das Walfangverbot blieb somit bestehen. Japan, das seine Walfänge wie auch Island als wissenschaftlich tituliert, drohte mit einem Austritt aus der Kommission. Letztlich waren die neuen IWC-Mitglieder Zypern, Griechenland, Kroatien, Slowenien und Ecuador entscheidend für das klare Abstimmungsergebnis.

Fischerei

Fischerei Überfischung Fischerei-Industrie

Die grösste Gefahr für Waltiere geht derzeit von der Fischerei-Industrie aus, wenn sie sich in den Netzen verfangen und ertrinken. Die Treibnetz-Fischerei ist wegen ihrer immensen Beifangraten weltweit geächtet. Die UN verbot ihren Einsatz 1991 mit einer Resolution. Heute werden Treibnetze vorrangig von illegal operierenden Piratenfischern eingesetzt. Nach Schätzungen der Umwelt-organisation Greenpeace waren 2006 allein im Mittelmeer noch 400 bis 500 Treib-netzfischer unterwegs, die mit über 20 Kilometer langen Netzen insbesondere nach Rotem Thun und Schwertfisch fischen.

 

Weitere Bedrohungen

Verschmutzung der Meere

An erster Stelle steht die Verschmutzung der Meere, da ihre Auswirkung auf Raubtiere an der Spitze der Nahrungspyramide am grössten ist. Verschmutzungen durch Öl, Chemikalien und Schwermetalle beeinträchtigen Meeressäuger und ihre Umwelt stark, aber auch Lärm richtet unter den Waltieren erheblichen Schaden an und könnte bei manchen Arten ein Grund für häufige Strandungen sein.

 

Kollisionen mit grossen Schiffen sind eine häufige Todesursache für viele Meeres-säuger. Es ist anzunehmen, dass sie die Schiffe zu spät wahr nehmen und nicht abtauchen. Erst vor kurzem wurde das Ausmass der getöteten Tiere durch diese Unglücksfälle deutlich. Grosse Tanker können Lärmquellen von bis über 200 Dezibel darstellen, die für Wale noch in Hunderten von Kilometern Entfernung hörbar sind.

 

Strandungen

Walstrandung

Die Ursachen von Walstrandungen sind bis heute noch nicht ausreichend geklärt. Mögliche Gründe dafür sind panische Flucht vor Feinden, bakterielle oder virale Infektionen, Verlet-zungen, Störung des magnetischen Sinnes durch natürliche Anomalien im Magnetfeld der Erde. In den letzten 15 Jahren traten Walstrandungen im Zusammenhang mit militärischen Sonartests gehäuft auf. Generell wird Unter-wasserlärm, der noch immer im Zunehmen begriffen ist, ver-mehrt für Strandungen verantwortlich gemacht, da er die Kommunikation und den Orientierungssinn der Tiere beeinträchtigt.

 

Was können wir für Wale und Delfine tun?

  • Wir verzichten auf den Besuch von Delfinarien.
  • Wir können Wale und Delfine in Freiheit und in ihrem natürlichen Lebensraum erleben, indem wir z.B. an einer Forschungsreise teilnehmen, wo wir als Volunteer aktiv zum Schutz dieser faszinierenden Meeressäuger beitragen.
  • Wir verzichten möglichst auf Thunfisch – oder noch besser – wir kaufen keinen Meerfisch. Denn die Fangmethoden sind mit ihren riesigen Netzen nicht beson-ders gezielt und so bleiben neben den Zielarten unzählige Jungfische, Meeres-säuger, Seevögel und andere Meereslebewesen in den Netzen hängen. Geschätzt sind fast 40 Millionen Tonnen Beifang pro Jahr! Häufig werden sie tot oder verletzt wieder über Bord geworfen. Besonders schlimm ist der Beifang der tropischen Krevetten-Fischerei. Auf ein Kilogramm Krevetten kommen bis zu 30 Kilogramm Beifang an Fischen, Meeresschildkröten und anderen Meeres-tieren.
  • Wir unterstützen Organisationen, welche Schutzgebiete für Wale und Delfine sowie ein weltweites Fangverbot fordern.

 

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